Gemäß § 28 Abs 2 HS-QSG hat die AQ Austria „mindestens alle drei Jahre einen Bericht zur Entwicklung der Qualitätssicherung an hochschulischen Bildungseinrichtungen zu erstellen und zu veröffentlichen.“

Mit der Analyse Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der Pandemie. Lessons Learned legt die AQ Austria ihren dritten – unter dem vorgenannten Link kostenlos erhältlichen – 128 Seiten starken Bericht zur Entwicklung der Qualitätssicherung an hochschulischen Bildungseinrichtungen vor. Fokus des Berichtes sind die Maßnahmen, die die Hochschulen zum Erhalt der Studierbarkeit während der Coronapandemie gesetzt haben und die sie langfristig in den Studien- und Lehrbetrieb integrieren werden.

Nach einer umfangreichen Einleitung werden in Kapitel 2 die zentralen Entwicklungen im rechtlichen Bereich chronologisch nachgezeichnet. In Kapitel 3 mit der Überschrift „Studierbarkeit“ – dem Kerninhalt der Analyse – gehen die Autor*innen der Frage nach, wie die Studierbarkeit unter den Bedingungen der Pandemie aufrechterhalten und drohende Zeitverluste für Studierende möglichst minimiert werden konnten.Kapitel 4 beleuchtet ausgewählte Aspekte des Krisenmanagements mit den Schwerpunkten Kommunikation, Arbeitsorganisation und Qualität(smanagement). Kapitel 5 widmet sich der Forschung und der Third Mission. In Kapitel 6 wird zur externen Qualitätssicherung, der Kernaufgabe der AQ Austria, COVID-19 als „Disruption eines europäischen Qualitätssicherungsregimes“ definiert und die durch die Krise veränderten Praktiken in der Qualitätssicherung dargestellt. Das Buch schließt mit einem Fazit, Ausblick und umfangreichen Quellenverzeichnis.

Hier ein Ausschnitt aus den wichtisten „Lessons Learned“ aus dem Kapitel „Studierbarkeit“:

Online-Settings werden im Studienbetrieb nach Ende der Pandemie in einem deutlich größeren Umfang eingesetzt werden als zuvor. (…) In der Regel dürfte sich ein Anteil von bis zu 30 % an Online-Settings durchsetzen, wobei synchrone Formate von den Hochschulen bevorzugt werden.
Hybrid-Settings bieten Studierenden mehr Flexibilität. Sie erfordern aufseiten der Hochschulen jedoch einen deutlich höheren Aufwand in derVorbereitung und Durchführung. Hybrid-Settings werden deshalb künftig vorwiegend in begründeten Ausnahmefällen oder bei Input-orientierten Lehrveranstaltungsformaten eingesetzt (…).

Die Hochschulen planen Online-Settings für die Durchführung von Prüfungen in unterschiedlichem Ausmaß beizubehalten. Insbesondere mündliche Online-Prüfungen haben sich bewährt und werden vom Großteil der Hochschulen auch künftig eingesetzt. (…)

Mit der Durchführung von Online-Aufnahmeverfahren wurden gute Erfahrungen gemacht. Mehrere Hochschulen planen deshalb in Aufnahmeverfahren sowohl schriftliche als auch mündliche Online-Settings verstärkt einzusetzen. (…)

Das in den vergangenen zwei Jahren erweiterte Beratungs- und Unterstützungsangebot wird bzw. muss daher in einem gewissen Ausmaß erhalten bleiben. Das betrifft auch die Formate, in denen die Angebote umgesetzt werden.

AQ Austria, Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der Pandemie – Lessons Learned (2022) 48 ff