Das BMBWF hat kürzlich den „Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Universitätsgesetz 2002, das Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz und das Hochschulgesetz 2005 geändert werden“ in Begutachtung geschickt.

In diesem Entwurf ist ua die Schaffung von kombinierten Master- und Doktoratsstudien vorgesehen. Den Erläuterungen zufolge gibt es internationale Vorbilder:

„Vorgesehen wird nunmehr eine neue Art eines (ordentlichen) Studiums: nämlich das kombinierte Master- und Doktoratsstudium. International sind an Spitzenforschungsinstitutionen kombinierte Master- und Doktorats- bzw. PhD-Programme üblich, bei denen die Studierenden im Zuge ihres Doktoratsstudiums auch einen Mastergrad erwerben. Dies soll vor allem für die Anwerbung von exzellenten Bachelor-Absolventinnen und Absolventen ein wichtiger Grund sein, um sich für ein solches Studium zu interessieren. Mit der Zulassung zu einem solchen Studium ist auch eine gewisse Planungssicherheit für die Studierenden verbunden, da diese von Anfang an auf das Ziel des Abschlusses des Doktoratsstudiums hinarbeiten können.“

Erl 79/ME 27. GP, 12

Die ÖH führt dazu aus:

„Durch die Schaffung von kombinierten Master- und Doktoratsstudierenden wird all jenen Studierenden die eine spezifische Karriere in der Forschung anstreben eine weitere Tür geöffnet. Hierdurch kann sich ein Studierender schon zu Beginn seines Masterstudiums sicher sein auch tatsächlich einen Doktoratsplatz zu bekommen und die Ausrichtung dieser künftigen Studien soll wesentlich forschungsorientierter ausfallen und auch für internationale Studierende interessant sein.“

https://www.oeh.ac.at/news/ug-novelle-unsere-ersteinschaetzung-zum-vorschlag

Möglicherweise ist damit (auch) eine Struktur gemeint, die in der Bundesrepublik Deutschland als „Fast Track Promotion“ bekannt ist: „Besonders qualifizierte Bachelor-Absolventen sollen nach den
Beschlüssen der KMK auf dem Wege des Eignungsfeststellungsverfahrens
zur Promotion zugelassen werden können“ (HRK, Ungewöhnliche Wege zur Promotion? [2006] 6). Derzeit bietet etwa die Hälfte der deutschen Universitäten diese Option an (https://www.e-fellows.net/Studium/Studiengaenge/Promotion/Wissenswertes-zur-Promotion/Promovieren-mit-Bachelor/(page)/all). „Von den jeweils deutlich mehr als 100.000 Promotionsstudierenden Deutschlands sind es allerdings nie mehr als 1.000 bis 1.500, die das Masterstudium überspringen konnten“ (https://martinstieger.blog/2020/08/16/fast-track-promotion-die-promotionsmoglichkeit-direkt-nach-dem-bachelorabschluss/).

Vorstellbar wäre (auch) ein zweigliedriges Studium, dessen erster Abschnitt mit einem Master, und dessen zweiter Abschnitt mit einem Doktorat abgeschlossen wird.