Der luxemburgische Verfassungsgerichtshof (Cour Constituionelle de Luxemburg) hat in einem Urteil vom 12. Februar 2021 entschieden, dass das luxemburgische Hochschulgesetz insofern verfassungswidrig ist, als nur ausländische nicht-staatliche Hochschulen akkreditiert werden können, nationalen Anbietern aber den Zugang zum innerstaatlichen Hochschulmarkt verbietet. Das Gericht entschied, dass ein solches Verbot gegen das verfassungsmäßige Recht auf Gleichheit verstößt (Artikel 10a Abs. 1 der Verfassung des Großherzogtums Luxemburg: „Die Luxemburger sind vor dem Gesetz gleich.“).

Das Hochschulgesetz wurde 2009 erlassen und räumte der 2003 neu gegründeten staatlichen Universität Luxemburg Schutz vor konkurrierenden nationalen nicht-staatlichen Hochschulen ein. Gleichzeitig sind in Luxemburg mehrere ausländische nicht-staatliche Hochschulen akkreditiert, die auf Grundlage des europäischen Rechts bzw des GATS nicht ausgeschlossen werden konnten. Diese Ungleichbehandlung innerstaatlicher Bildungsanbieter wurde vom Verfassungsgericht nun als verfassungswidrig erkannt und aufgehoben.

L’Etat n’a ni précisé dans le cadre de l’élaboration des lois de 2009 et 2016, ni invoqué durant la procédure devant les juridictions administratives ou durant celle devant la Cour constitutionnelle en quoi la différence de traitement opérée par les dispositions sous examen, notamment entre les établissements d’enseignement étrangers, publics ou privés, qui sont en substance autorisés à dispenser sous leur seule responsabilité des formations diplômantes au Luxembourg et les établissements d’enseignement privés luxembourgeois qui ne sont pas autorisés à dispenser pareilles formations, procède d’une différenciation rationnellement justifiée, adéquate et proportionnée au but poursuivi.

ARRET de la Cour constitutionnelle – 12 février 2021

Hier der Link zur Entscheidung (im französischen Original) im Volltext:
https://justice.public.lu/fr/actualites/2021/02/cour-constitutionnelle-n-162.html